Direktes und indirektes Grillen
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Je nach wie das Grillgut der Hitze des Grills ausgesetzt ist, spricht man vom direkten bzw. indirekten Grillen. Beim direkten Grillen wird das Grillgut schnell und direkt über dem Feuer gegart. Diese Methode eignet sich besonders für dünne und kleine Grillstücke wie Steaks, Burgers, Würste, Geflügel ohne Knochen, Fisch, Obst und Gemüse.
Im Gegensatz dazu wird beim indirekten Grillen grösseren Grillstücke neben das Feuer gelegt und der Grill mit einem Deckel zugedeckt. So wird großes Grillgut wie ganze Fische, Bruststücke, dicke Fleischstücke oder ungeschnittenes Gemüse, langsam gegart.
Direktes Grillen – große Hitze aus einer Richtung
Beim direkten Grillen wird das Grillgut direkt über einer Hitzequelle positioniert. Das ergibt wegen der hohen Temperaturen an der Oberfläche eine leckere Kruste. Allerdings erfordert diese Zubereitung eine gewisse Erfahrung, damit einerseits die Oberfläche nicht austrocknet, andererseits das Innere schön gleichmäßig durchgegart und nicht zu trocken wird. Um dies zu erreichen, kann das direkte Grillen auch mit dem indirekten kombiniert werden. Bei dem sogenannten Sizzling wird zuerst die Oberfläche mit großer Hitze angegrillt und das Stück anschließend indirekt gegart.
Indirektes Grillen – gleichmäßiges Garen großer Grillstücke
Beim indirekten Grillen liegt das Grillgut versetzt zur Hitzequelle. Die Hitze strahlt dadurch nicht direkt auf das Essen, sondern wird von Wänden und dem Deckel reflektiert. Der Vorgang ähnelt einem Backofen und erreicht auch ähnliche Temperaturen zwischen 130° Celsius und 250° Celsius. Durch die umströmende Hitze wird das Grillgut gleichmäßig gegart. Ein Vorteil ist, dass auch große Stücke zubereitet werden können, ohne dass es an der Oberfläche austrocknet. Der größte Nachteil ist die längere Zubereitungszeit.
Woher kommt die Hitze – Grillmethoden im Überblick
Um die nötige Temperatur beim Grillen zu erreichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile und ist nicht immer und überall geeignet. Wo es früher nur die Zubereitung mit Holzkohle gab, steht dem Liebhaber des guten Geschmacks heute verschiedene Möglichkeiten der Zubereitung zur Verfügung.
Grillen mit Raucharoma – der Smoker
Der Smoker stammt ursprünglich aus Küche der Südstaaten und gart das Grillgut ebenfalls indirekt durch den Rauch. Er erzeugt ein intensives Aroma und ähnelt im Vorgehen dem Heißräuchern. Auch hier liegt das Grillgut versetzt in einem Garraum.
Als Hitzequelle dient in der Regel ein Feuer aus Kohle oder Holz. Es gibt mittlerweile allerdings auch nahezu vollautomatische Smoker, die eine Elektrozündung und einen Vorratsbehälter mit Holzpellets besitzen. Besonders das Raucharoma und die gleichmäßige, schonende Zubereitung machen Smoker populär.
Allerdings ist die Zubereitung nicht für den schnellen Hunger geeignet. Hinzu kommt, dass ein Smoker deutlich größer als andere Grills sind. Damit wird man sie hauptsächlich im Garten einsetzen und weniger auf einem Balkon.
Einfach klassisch – Grillen mit Holzkohle
Obwohl der Aufwand höher als bei anderen Grillarten liegt, ist für viele Menschen das Grillen mit Holzkohle die erste Wahl. Passende Grills gibt es in zahlreichen Varianten – vom einfachen Wegwerfgrill mit Aluminiumschale und Rost über aufwendige Smoker mit Temperaturanzeige bis zu fest stehenden Säulengrills und Grillkaminen. Besonders Kugelgrills erfreuen sich einer stetig wachsenden Beliebtheit, denn sie sind kompakt, günstig und eignen sich dank ihres Deckels als gewöhnlicher Grill oder als Smoker.
Leider ist das Grillen mit Holzkohle etwas in Verruf geraten. Viele stören sich an der Rauchentwicklung. Dieser entsteht gerade in der Anfangsphase des Grillens und wenn Fett auf die glühende Kohle tropft. Das ist zudem nicht ungefährlich, da dabei giftige Stoffe entstehen können. Daher setzen sich in der letzten Zeit immer häufiger rauchfreie Holzkohlegrills durch. Durch ein innovatives Konzept wird die Holzkohle optimal verbrannt. So wird die Rauchentwicklung vermieden.
Elektrogrills – einfach, schnell und sicher
Bei einem Elektrogrill dienen Heizstäbe als Hitzequelle, die direkt das Grillgut erhitzen. Über ihnen findet sich häufig eine Auffangschale, die tropfende Marinade und Fett von der Wärme fernhalten. Da sich kein Rauch entwickelt, ist diese Methode auch für Indoor-Grillen oder Balkons geeignet. Darüber hinaus ist es die schnellste, einfachste und sicherste Form des Grillens. Eingefleischte Grillfans lehnen Elektrogrills jedoch häufig ab, da das typische Aroma fehlt und sie eine fehlende “Grillatmosphäre” beklagen. Allerdings bieten Elektrogrills auch zahlreiche Vorteile gegenüber einem klassischen Holzkohlegrill.
Gasgrills – die Kombination aus Komfort und Grillfeuer
Gasgrills verbinden die Vorteile eines Elektro- mit denen eines Kohlegrills. Bei ihnen sorgen Brenner für die notwendige Hitze. Sie erhitzen sich sehr schnell und die Temperatur lässt sich ausgezeichnet und stufenlos regeln. Im Gegensatz zu einem Kohlegrill entwickelt sich nur wenig Rauch, deshalb sind Gasgrills als Smoker ungeeignet. Dafür bieten sie hervorragende Eigenschaften für das indirekte Grillen.
Grillen – die älteste Zubereitung der Menschheit
Seit Entdeckung des Feuers gehört das Grillen zur Menschheit. Seine Beliebtheit steigt in den letzten Jahrzehnten stetig an und die Verfahren werden immer vielfältiger. Ganz gleich, welche Variante Sie bevorzugen – direkt, indirekt oder mit Rauch – Grillen ist mit Sicherheit die geselligste Art, gemeinsam Essen zu bereiten. Und auch eine der vielfältigsten, denn jeder Teilnehmer kann sich seine Lieblingsstücke exakt nach seinem Geschmack garen.
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